Am letzten November-Samstag hat sich das Wetter am Nachmittag nach vielen grauen Tagen endlich freundlich präsentiert mit Sonne und Wolken, so dass ich mich mit meiner Sony a7Rm2 auf den Weg zum Rheinstettener Fermasee gemacht habe. Dort wollte ich unbedingt endlich mit längeren Belichtungszeiten als 30 Sekunden spielen.
Die Vorbereitungen
Vor einiger Zeit habe ich mir das Buch „Langzeitbelichtung“ vom Berliner Fotografen Ronny Behnert gekauft, dessen Facebook-Seiten Berlin – Umme Ecke Photography und Håggard Photography | bewegungsunschaerfe.de ich folge. Mir gefallen seine Arbeiten, also wollte ich seine Vorgehensweise kennenlernen. Das Thema Langzeitbelichtung ist ja auch einer meiner Schwerpunkte geworden.
- In der Ruhe liegt die Kraft.
- Tankgraben.
Langzeitbelichtung?
Die Langzeitbelichtung kann für mehrere fotografische Szenarien eingesetzt werden: ich kann beispielsweise einen belebten Platz von allen sich bewegenden „Objekten“ befreien. Möglich ist aber eben auch, Bewegungen gewissermaßen einzufrieren — bei Gewässern sehr interessant. Und natürlich hilft mir eine längere Belichtung auch in dunkleren Umgebungen.
Ich habe mich bislang vor allem in den Bereichen bis 30 Sekunden bewegt – wo ich also ein Foto mit der Kamera aufnehmen kann, ohne Hilfsmittel einsetzen zu müssen. Der Großteil der Kameras bietet mir nach 30 Sekunden als nächste Einstellung den Bulb-Modus an. Sinnvoll nutzen kann ich den wiederum nur mit einer Fernbedienung.
Weiter gegangen bin ich bislang nur ein einziges Mal, als ich in Berlin tagsüber den Pariser Platz leer bekommen wollte. Das Foto ging damals gründlich schief. Vom Buch erhoffte ich mir einen tieferen Einblick in mögliche Techniken – den bekam ich auch. Also hieß es, das Gelesene zu üben und einzusetzen. Der Fermasee erschien mir da als willkommene Abwechslung zu allen Hafen- und Stadtfotos der letzten Zeit.
- Geister im Gespräch.
- Beobachtungslounge.
Ergebnisse
Das Licht war an jenem Samstag fantastisch — es hatte zwar morgens viel geschneit, Nachmittags rissen die Wolken jedoch auf, die Sonne zeigte sich. Leider verzogen sich die Wolken mit jeder Minute, so dass ich kurz vor Sonnenuntergang kaum noch Wolkenzeichnung im Himmel hatte. Es war also nicht 100% perfekt.
Ich hatte aber in jedem Fall ausreichend Gelegenheit, einige schöne Langzeitbelichtungen zu machen — im Gepäck dabei neben der Kamera und dem 16-35mm F4-Objektiv ein Stativ, verschieden starke Graufilter sowie die Kamera-Fernbedienung.
Entstanden sind dabei Fotos mit Belichtungszeiten zwischen sechs und 193 Sekunden — je länger, desto klarer das Wasser und desto weiter auseinander gezogen und fransiger die Wolken.
- Insel.
- See-Ufer.
Wie groß der Unterschied zwischen fotografiertem und „echtem“ Wasser ist, zeige ich in einem Video, das ich auf meiner Facebook-Seite veröffentlicht habe: https://www.facebook.com/StefanSchopohlPhotography/videos/1536689543318814/.
Weiterbildung ist für mich ein wichtiges Thema, um neue Dinge zu lernen. Genau so wichtig ist für mich, aus dem Bekannten auszubrechen und etwas Neues zu probieren. Da mir die Ergebnisse rundweg gefallen, hat mich der Nachmittag insgesamt ein ganzes Stück in meiner fotografischen Entwicklung weiter gebracht.
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